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Au Jardin Helvetia,  Hotel - Motel - Restaurant - Camping 
	- Jolie auberge et village de vacances 
	prix avantageux, situé 11km à l'ouest de Cotonou.
	- Preiswerte Hotel (Unterkunft, Übernachtung) und 
	Ferien-Anlage, 11 km westl. von Cotonou, Bénin. 
	- Nice holiday resort, direct at the beach, (hotel, 
	motel, accommodation), 11km west of Cotonou. Die Stadt Cotonou
08/14-de
 ©Heiner H. Schmitt
  Cotonou & Basel 

29.06.05
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Bei einer Gesamtbevölkerung Bénins von etwa 6 Millionen Menschen leben gut eine Million Personen in Cotonou.
Cotonou, Marché des Oranges
 
Cotonou Viertel Cadjehoun,
Orangenmarkt, Gemüse- und Fischmarkt (abends)
 
Wie überall zieht es die Leute auch hier in die grossen Städte, weil sie sich dort bessere Lebensbedingungen erhoffen.
Die geographischen Parameter von Cotonou sind N 06° 20.699', E 02° 16.050'. Cotonou liegt etwa unter London und fast am Äquator. Cotonou ist sehr schmal, im Norden durch eine Lagune und im Süden durch das Meer begrenzt. Somit kann es sich nur nach Osten und Westen ausdehnen. Cotonou ist in seiner Mitte durch die Verbindung der Lagune zum Meer getrennt, die beiden Teile sind mittels zwei Brücken (Nouveau Pont, nördlich, beim "Marché Dantokpa", (täglich) und Ancien Pont, südlich nahe beim Meer), miteinander verbunden. Zur Zeit wird eine dritte Brücke, (Autobahnbrücke) parallel zur Ancien Pont gebaut, die den Verkehr aus dem Osten des Landes und aus Nigeria via Autobahn direkt in die Stadt leitet ! Die Autobahnbrücke wurde im Dezember 2003 von der Firma Diwidag fertig gestellt. Der beidseitige Anschluss lässt noch etwas auf sich warten.
 
 
Cotonou, Nôtre Dame des Apôtres
 
Notre Dame des Apôtres,
Hochhaus und Kirche, Zémidjans
 

Die Bautätigkeit in der Stadt ist enorm, es gibt immer wieder Zeiten, da findet man in ganz Cotonou keinen Zement. Jeder verdiente FCFA wird investiert. Wegen der Furcht vor einer neuen Abwertung des FCFA (letzte Abwertung am 13. Januar 1994 um 50%) wird sowenig Bares als möglich aufbewahrt. Deshalb sieht man viele angefangene Baustellen, immer wenn wieder etwas Geld vorhanden ist kann weitergebaut werden.
Die markantesten Bauten sind die 2 Hochhäuser beim grossen Marché "Dantokpa", eines gehört einer Marktfrau, das andere der Ecobank sowie dasjenige der katholischen Kirche "Notre Dame des Apôtres" bei der alten Brücke. Die Kirche selbst, ist übrigens eines der scheusslichsten der moderneren Gebäude in der Stadt. Immer noch sind etwa 80% der Gebäude einstöckig, deshalb auch die flächenmässige Grösse der Stadt. Die restlichen Häuser sind zwei- oder dreistöckig gebaut (Parterre & erster evtl. zweiter Stock), ausser diesen gibt es nur noch wenige höhere Häuser. Diese ragen in allen Quartieren markant über den Horizont.
Ähnlich wie in der Schweiz (Zürich - Bern) ist Porto-Novo (ca 30km östlich) die Hauptstadt von Bénin, während Cotonou als industrielle Hauptstadt gilt. Auch das Parlament, die meisten der Ministerien und alle diplomatischen Vertretungen residieren schon seit einigen Jahren in Cotonou.
 
 

Verkehr in einer Grosstadt Westafrikas (Sept. 01)

Verglichen mit anderen Städten Westafrikas ist Cotonou klein, Lagos, Accra und Abidjan sind bedeutend grösser. Was Cotonou zur heimlichen Hauptstadt Bénins macht, sind der Flughafen, der Hafen und das pulsierende Leben.
Pluie au Centre
 
Der grosse Regen,
Nahe beim Marché Ganhito (Post). Zémidjans und ihre Passagiere sind bis zu den Knöcheln im Wasser
 

Nicht zu übersehen in Cotonou sind die vielen Motorradtaxis, in der Sprache Fon "Zémidjan" (sprich Semidjan, zu deutsch "nimm mich mit") oder "Kêkênon" genannt. Sprich Kekeno, Mann mit Vélo, ein "Montonon" ist ein "Mann mit Auto", also ein Chauffeur. Zwanzigtausende von kleinen Motorvelos mit 50 cm3 bis zu kleinen Motorrädern von etwa 125 cm3 zirkulieren überall in der Stadt. Die Chauffeure haben ein gelbes Hemd und eine grosse Nummer (Bewilligung) auf dem Rücken.
Ein Wink mit der Hand genügt und man wird nach jedem beliebigen Ort gefahren. Den Preis diskutiert man vorzugsweise vor Antritt der Fahrt, sonst kann es teuer werden. In der Stadt bezahlt man zwischen 50 FCFA (Kurzstrecke) bis etwa 300 FCFA, je nach Distanz. Dabei spielt auch abstruses Gepäck, welches ebenfalls mit muss, wie eine Geiss oder 12 m lange Eisenstäbe (Baustahl), keine Rolle. Alles was möglich ist, wird transportiert. Aus Sparsamkeit fahren manchmal zwei Erwachsene, eine Frau und ein Mann hinten und ein Kind vorne auf dem Zémidjan mit. Wenn es sein muss hat die Frau noch ein Kleines auf dem Rücken.
Reparation des Pneus
 
Vulcanisateur in Fidjrossè,
An jeder Ecke kann man etwas reparieren lassen
 
Der Preis für den Transport vom Stadtrand bis Au Jardin Helvetia beträgt 500 FCFA, denn wir liegen schon weit ausserhalb des Stadtrayons.

Als Automobilist muss man überall mit diesen Zémidjan rechnen, sie kommen von links, von rechts, aus Stoppstrassen, von hinten und gelegentlich auch von vorne, d.h. auf der linken Strassenseite. Dabei rauchen sie alle so wunderbar aus dem Auspuff. Nach dem Motto "mehr hilft mehr", wird für den Zweitaktmotor nicht, wie in Europa üblich, etwa 2% Öl zum Benzin hinzugefügt, sondern 6 - 9 %. Entsprechend sieht es hinter diesen Fahrzeugen aus. An den vielen Strassentankstellen wo man nigerianisches Benzin günstig einkaufen kann, besteht der Zusatz in der Regel auch noch aus gebrauchtem Motorenöl (von Ölwechseln bei den Autos!).
Kürzlich fuhr Moronikê mit einem Zémidjan durch die Stadt und der Chauffeur drehte sich immer wieder um und schaute seinen Auspuff an. Als sie ihn fragte, was denn los sei, meinte er "Zu wenig Öl, mein Motor raucht fast nicht !".
An den Ampeln der Strassenkreuzungen fahren die Zémidjans immer nach vorne, vor die wartende Autokolonne und versperren so, beim Wechsel auf grün, dem nachfolgenden Verkehr den Weg. Wenn da dann gleichzeitig bis zu dreissig Motorräder ihre unverbrannten Ölschwaden rauslassen, findet der Normalmensch kaum noch Luft. Bis in 40 Jahren werden die Einwohner der Stadt wohl von Lungekrebs verseucht sein und niemand weiss weshalb. Zuerst die Polizisten, die in diesem Gestank den Verkehr regeln müssen, danach die Zémidjans und später ein grosser Teil der übrigen Bevölkerung. Viele der Zémidjans fahren deshalb mit einem Mundschutz herum, wie ihn Bauarbeiter bei Staubarbeiten tragen, ja wenn's denn hilft.

Nachts ist es besonders spannend, denn ausser im Zentrum, sind die Strassenlaternen eher spärlich aufgestellt. Bestimmt ein Fünftel der Zémidjan,
Strassenfestival in Cotonou
 
Strassenfestival in Cotonou,
 
wie wohl auch der privaten Motorräder fahren ohne oder mit sehr mangelhaftem Licht. Da hilft in vielen Fällen nur noch eine blitzschnelle Reaktion. Entsprechend passieren auch immer wieder kleinere und grössere Unfälle, hauptsächlich Zémidjan gegen Auto. Beinahe täglich begegnet man irgendwo einer grösseren Menschenmenge, die diskutierend und die Hände verwerfend auf der Strasse steht. Am Boden meist ein Motorrad, von einem Auto umgefahren. Mit einem Schwenker nach links ist ein Zémidjan schnell auf der linken Fahrbahn, natürlich ohne Licht, knallt er locker in ein entgegenkommendes Fahrzeug, welches ebenfalls unbeleuchtet durch die Strasse tuckert.
Neben den Zémidjan gibt es aber noch Unmengen von Autos, in unvorstellbarem technischem Zustand. Lastwagen, Lieferautos und vor allem Taxis. Wie die Zémidjans wollen auch sie immer zuvorderst an den Kreuzungen stehen. Deshalb fahren sie, wie langsam auch immer, weder links noch rechts, sondern mitten in der Strasse, um ja nicht von anderen Fahrzeugen überholt zu werden. Auch diese Fahrzeuge rauchen entsprechend der Wartung ihrer Motoren. Taxichauffeure füllen in der Regel nur gebrauchtes Öl nach, da die Fahrzeuge einen so grossen Verbrauch haben, dass sich neues Öl nicht lohnt, wie sie sagen.

Für die hiesigen Automobilisten muss es schon sehr dunkle Nacht sein, bis sie, falls überhaupt vorhanden, ihr Licht einschalten. Bei den Einen funktionieren
Cotonou, Weihnachtsdekoration
 
Weihnachtsdekoration,
(Foto © Barbara Jansen Dez. 2001)
 
nur die Scheinwerfer, bei den Anderen wiederum nur das Standlicht und bei einem weiteren Teil ist auf einer Seite der Scheinwerfer defekt. Man denkt, es kommt einem ein Motorrad entgegen, dabei ist es ein Taxi oder noch schlimmer ein einäugiger Lastwagen. Gut, wenn es der Scheinwerfer in der Strassenmitte ist.
Dabei gibt es hier, wie in vielen Ländern Westafrikas eine "Visite Technique" welche für jedes Auto einmal jährlich bestanden werden muss und die nach erfolgter Abnahme der Prüfung ins "Livret du Bord" (Logbuch des Autos) eingetragen wird. Ohne Visite Technique kommt man an keiner Polizeikontrolle vorbei. Aber leider sind die Experten nicht so gewissenhaft wie bei uns auf der MFK. Gegen die Kleinigkeit 500 oder auch mal 1000 FCFA in bar, bekommt man die gewünschte Bestätigung auch ohne funktionierende Bremsen. Dabei hätte ich durchaus Verständnis dafür, das Auto nicht so pingelig auf Rostflecken zu prüfen wie bei uns. Wenn man aber überlebenswichtige Kontrollen von Bremsen, Lenkung und Licht übergeht, dann grenzt das schon an kriminelle Fahrlässigkeit.
Die Verkehrskontrollen sind in der Regel auf einen kleinen Zusatzverdienst ausgelegt. Hat ein Chauffeur keine Versicherung oder keine Visite Technique eingetragen, so muss er eine etwas in die Kasse spendieren, was offenbar für viele Chauffeure immer noch günstiger kommt, als eine Versicherung abzuschliessen.
Bei einer kritischen Situation darf man nie damit rechnen, dass beim Gegenfahrzeug die Bremsen funktionieren, genauso wenig wie man drauf zählen kann, dass der andere Verkehrsteilnehmer versichert ist und für allfällige Schäden aufkommen kann. Dies mag sicher auch ein Grund dafür sein, dass die Automobilisten hier so defensiv fahren.

Die beiden Brücken, einzige Verbindung des westlichen mit dem östlichen Teil von Cotonou über den Lagunenzufluss vom Meer, sind praktisch den ganzen Tag verstopft. Entsprechend lang sind die Kolonnen auf den Zufahrtsstrasse. Da aber niemand gerne wartet, gibt es, vor allem östlich der alten Brücke, immer wieder Spezialisten, welche die Kolonne links (auf der Gegenfahrbahn) überholen und dann möglichst weit vorne wieder versuchen hinein zu drücken. Lässt man sie nicht, ist auch der Gegenverkehr blockiert, lässt man sie, müssen die hintendran noch länger warten.
Das Fahren in Cotonou ist allerdings längst nicht so schwierig, wie man es sich nach der obigen Beschreibung vorstellen würde. Mit etwas Ruhe kommt man immer ans Ziel. Die Béniner Automobilisten fahren bei weitem nicht so verbissen und aggressiv wie die schulmeisternden Schweizer oder Deutschen. Zwar drückt an den Kreuzungen jeder soviel er kann, aber ist man mal vorne, hat man den Vortritt, egal, ob von links, rechts oder aus einer Stoppstrasse kommend. Es geht alles viel spielerischer vor sich.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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